Australien - Meyers Meyers Konversations-Lexikon Zweiter Band Jahr 1885.


Australien (hierzu Karte "Australien"), der den Europäern am spätesten bekannt gewordene, auch der kleinste unter allen Erdteilen, umfaßt als solcher sämtliche vom Indischen Ozean und den Grenzen Asiens über das Stille Meer bis zu den Westküsten Amerikas verstreute Ländermassen und hat in dieser Ausdehnung ein Areal von 8,952,855 qkm (162,609 QM.), das von 4,4 Mill. Menschen bewohnt wird. Dieses aus zahllosen Landfragmenten von der Größe einer den Kontinenten zugerechneten Insel bis zu den winzigen Schöpfungen der Korallen zusammengesetzte Länderkonglomerat trennt sich aber sowohl nach der natürlichen Beschaffenheit der einzelnen Teile als der ihrer ursprünglichen Bewohner (Pflanzen, Tiere, Menschen) in zwei durchaus voneinander verschiedene Gebiete: den Australkontinent mit dem ehemals mit ihm verbundenen Tasmania und die große australische Inselflur, welche die einen als Polynesien bezeichnen, ein Name, der aber richtiger nur einem Teil zukommt, die andern besser unter dem Namen Ozeanien zusammenfassen. In den letzten Jahren hat sich nun mehr und mehr der Gebrauch herausgebildet, den Namen A. auf den Australkontinent (nebst Tasmania) allein anzuwenden; dem folgend, beschränkt sich die nachstehende Darstellung auf dieses Gebiet (7,696,598 qkm = 139,778,8 QM.), während wir die übrigen Teile des Weltteils (1,256,257 qkm = 22,830,2 QM.) unter Ozeanien behandeln.
Die Engländer verstehen unter A. in der Regel ihre sämtlichen australischen Kolonien, d. h. außer dem Australkontinent nebst Tasmania auch Neuseeland, weil das letztere als Wohnplatz von Menschen britischer Herkunft und Staatszugehörigkeit wie als Produzent und Konsument der gleichen Handelsprodukte wirtschaftlich durchaus zu den übrigen gehört; ja, sie fangen bereits an, die Fidschiinseln hinzuzurechnen, welche, wenn die geplante Konföderation der britisch-australischen Kolonien zur Thatsache wird, ein Glied derselben zu bilden bestimmt sind. Daher ist es gestattet, bei einer Schilderung der sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse auch das geographisch durchaus anders veranlagte Neuseeland zum Vergleich heranzuziehen. Areal und Bevölkerung (mit Ausschluß der Ureinwohner) dieser australischen Kolonien sind gegenwärtig folgende:
Kolonien QKilom. QMeilen Bevölkerung 1883
Neusüdwales 799,139 14,513,2 869,310
Victoria 229,078 4,160,3 931,785
Südaustralien 2,341,611 42,526,1 304,515
Queensland 1,730,721 31,431,7 287,475
Westaustralien 2,527,283 45,898,1 31,700
Der Australkontinent: 7,627,832 138,529,4 2,424,785
Tasmania 68,766 12,489 126,220
Neuseeland 272,989 4,957,8 540,877
Australische Kolonien: 7,969,587 144,736,1 3,091,882
Umfang, Bodenbeschaffenheit.
Der Australkontinent wird von allen Seiten von Meeren eingeschlossen: im W., N. und S. vom Indischen, im O. vom Stillen Ozean. Der nördlichste Punkt, Kap York, liegt 10° 43', der südlichste, Kap Wilson, 38° 61' südl. Br., der westlichste, Kap Inscription, 112° 52', der östlichste, Kap Byron, 153° 34' östl. L. v. Gr. Die größte Breite beträgt von O. nach W. 4300, die größte Länge von N. nach S. 3180 km. Mit seinem Flächeninhalt von 7,627,832 qkm (138,529,4 QM.) mißt der australische Kontinent etwa drei Viertel des Areals Europas, dem es unter den Erdteilen in seinen Größenverhältnissen am nächsten steht, in seiner horizontalen Gliederung aber durchaus unähnlich ist. Denn die kompakte Masse des Australkontinents besitzt außer der Halbinsel York im N., welche mit dem Arnhemsland den einzigen tiefern Einschnitt Australiens, den Golf von Carpentaria, einschließt, nur noch wenige bemerkenswerte Vorsprünge, wie die schmale Peronhalbinsel mit der Sharksbai an der Westküste, die Eyria- und die Yorkehalbinsel mit dem Spencer- und St. Vincentgolf im S. Die Nordwestküste, der größere Teil der Westküste sowie der lange Strand der Großen Australischen Bucht und die Küstengegend von der Murraymündung bis zur Grenze Victorias und in dieser Kolonie wieder vom Ausgang der Baßstraße an sind alle flach und schutzlos, während die Nordküste im Port Darwin, die Südwestküste im King George-Sund, die Südküste im Port Lincoln, Port Adelaide u. a., die Südostküste im Port Phillip, namentlich aber die Ostküste fast in ihrer ganzen Ausdehnung eine Anzahl trefflicher Häfen besitzen, solche wie Port Jackson, Moretonbai u. a. Die Zahl der dem Australkontinent zugehörigen Inseln ist bedeutender als deren Umfang. Im N. zeigt eine Anzahl kleinerer (Thursday, Prince of Wales) in der Torresstraße den ehemaligen Zusammenhang mit Neuguinea, wie im S. in der Baßstraße der gleiche Beweis für die frühere Zugehörigkeit Tasmanias vorliegt. Von Bedeutung sind aber nur die Inseln Mornington und das Groote Eylandt im Carpentariagolf, die Inseln Melville und Bathurst an der nordaustralischen, die Känguruhinsel an der südaustralischen und die Frazerinsel an der Ostküste. Die übrigen sehr zahlreichen kleinen Küsteninseln und Archipele sind bisher noch unbekannt, auch noch nicht bewohnt; viele dürften es auch niemals werden, wenn auch die innerhalb des vom Wendekreis bis nach Neuguinea reichenden Großen Barrierriffs der Küste Queenslands vorgelagerten zahlreichen Inseln eine üppige Vegetation zeigen und daher Bewohnbarkeit versprechen und die Koralleneilande in jüngster Zeit für Perlen- und Trepangfischerei Wichtigkeit erlangt haben.
Die vertikale Gliederung des australischen Kontinents ist gleichfalls sehr einförmig; man kann ihn als ein großes, im O. höheres, im W. niedrigeres Plateau ansehen, dessen Ränder bald unmittelbar zum Meer abfallen, bald durch einen hier breitern, dort schmälern Küstenstreifen von demselben getrennt sind. Dieses Plateau senkt sich von allen Seiten nach innen zu, wo in der Gegend des Eyresees der Kontinent seine größte Depression hat. Auf den durchschnittlich 650 m über den Meeresspiegel erhobenen Ostrand ist eine Reihe von niedrigen Bergketten aufgesetzt, welche von der Südspitze, wo eine Anzahl von Klippen und Inseln den ehemaligen Zusammenhang des Kontinents mit Tasmania anzeigt, bis nahezu zum äußersten Norden hinaufreichen und in dem Mount Clarke (2213 m) und dem Mount Kosciuszko (2187 m) in den Australischen Alpen ihre höchsten, aber noch nicht zur Schneegrenze (hier über 2400 m) reichenden Erhebungen haben. Doch liegt der Schnee in den geschützten Schluchten dieser wie der zahlreichen 1600-1950 m hohen Berge auf victorianischem Gebiet ungestört manchen Sommer hindurch. An der Ostküste ist der Charakter des Tafellandes ein deutlich ausgesprochener, und so unvermittelt hebt sich dasselbe von den schmalen Küstenebenen, daß die ersten Ansiedler lange Zeit sich auf die letztern beschränken mußten. Ganz analog den schmalen, scharfen Einschnitten des Meeresufers erscheinen die tiefen Einkerbungen der zuweilen mauerähnlich emporstrebenden Gebirgswälle. Am auffallendsten ist dieser Charakter ausgesprochen in den Blauen Bergen etwas östlich von Sydney, welche darum auch der Überschreitung anfangs große Schwierigkeiten entgegensetzten, jetzt aber von einer Eisenbahn durchzogen werden. Von den zahlreichen Bergzügen, welche auf das Plateau aufgesetzt sind, erhebt sich keiner zu bedeutender Höhe; im nördlichen Teil von Neusüdwales erreicht der Ben Lomond 1517 m und auf einer der kleinen, mit dem Tafelland parallel nahe am Meer hinlaufenden Ketten Mount Seaview 1520 m. Eine noch größere Höhe erreicht im hohen Norden auf Queensländer Gebiet die massige Gruppe des Bellenden Kerr mit 1638 m. Während sich am Rande des Tafellandes, durch Querriegel getrennt, eine Anzahl zum Teil sehr fruchtbarer Ebenen hinzieht, schließen auf demselben die nordsüdlich und einander parallel laufenden Bergketten eine Anzahl von Ebenen ein, die vorzügliche Weidegründe abgeben. Die ganze Berglandschaft ist reich an Metallen und Mineralien (Gold, Zinn, Eisen, Kupfer, Kohle etc.). Sind schon auf der Ostseite des Kontinents eigentliche Gebirgszüge wenig erkennbar, so ist dies auf dem weit niedrigern Westrand (nur 300 m ü. M.) noch weit mehr der Fall. Die höchsten Erhebungen sind im S. Mount William (900 m) und Ellen's Peak (1026 m), im N. Mount Bruce (1139 m). Vom Rande des Plateaus steigt das Land erst allmählich und senkt sich dann nach O. zu in kaum merklicher Weise. Isolierte Bergzüge, meist von unbedeutender Länge und noch geringerer Breite, erheben sich über das ganze Tafelland hin. Der bedeutendste derselben ist die in der Kolonie Südaustralien am Kap Jervis bis an das große Seengebiet (Lake Torrens, Lake Eyre) streichende Kette, welche, in ihrem nördlichen Teil Flindersgebirge genannt, sich durch Reichtum an Kupfer und Silber auszeichnet. Durch wüste Ebenen mit dem Salzsumpf Frome von ihr getrennt, ziehen sich östlich in gleicher Richtung die rauhen Stanley- und Barrierketten hin, von denen die letztere durch große Gold- und Silberfunde in jüngster Zeit bekannt wurde. Die übrigen, gleichfalls isoliert auftretenden bedeutendern Gebirge: die dürre Gawlerkette, welche die große Eyriahalbinsel im N. begrenzt, die mauerähnlich aufsteigende Macdonnellkette mit dem 1140 m hohen Mount Giles, welche am Wendekreis des Krebses im Zentrum des Kontinents der Errichtung des Überlandtelegraphen anfangs unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenstellte, die jener parallel laufende, etwas südlichere Jameskette, zwischen denen beiden sich eine fruchtbare Landschaft hinzieht, die Musgravekette an der Nordgrenze des eigentlichen Südaustralien, die Rawlinson- und Petermannketten südlich vom Amadeussee, die Leopoldkette in dem erst 1879 entdeckten Kimberleydistrikt Westaustraliens, sie sind alle, wie viele andre mehr, noch wenig bekannt, zeichnen sich aber sämtlich durch Schroffheit und Rauheit aus.
Gewässer, Geologisches, Klima.
Da keins der Gebirge Australiens über die Schneelinie hinausreicht, da ferner die bedeutendsten derselben hart am Ostrand hin gelagert sind, wo sie die Niederschläge der Passatwinde von dem großen westlich liegenden Teil des Kontinents absperren, dessen äußerster Westrand nur aus unbedeutenden Bergketten gebildet wird, so konnte sich ein eigentliches Flußsystem nur im O. des Kontinents bilden. In dem ganzen großen südwestlichen Plateau, in Südaustralien, in Zentralaustralien, sammeln sich die seltenen, aber heftigen Niederschläge in zahlreichen, fast ausnahmslos salzigen Sümpfen, die in A. sehr unrichtig als Seen bezeichnet werden. Die bedeutendsten dieser Seen finden wir in Südaustralien: den großen Eyresee, durch eine selten von Wasser bedeckte Zusammenschnürung in Nord- und Süd-Eyresee getrennt, nebst den kleinern Gregory, Blanche, Frome, den langen Torrenssee, den eine schmale Landenge vom Spencergolf scheidet, und westlich davon die große Gruppe, unter denen Lake Gairdner der umfangreichste, ferner im Innern der lange, noch wenig bekannte Salzsumpf Amadeus, endlich die zahlreichen auf dem westaustralischen Plateau verstreuten Salzsümpfe: Austin, Moore, Barlee, Lefroy u. a. Ebenso sind von den vielen kleinen Seen Victorias die meisten salzig, dasselbe gilt vom George- und vom Bathurstsee im Randgebirge von Neusüdwales; Ausnahmen machen von den größern nur Lake Colac und Lake Burrumbeet sowie einige Seen, welche von Flüssen, wie Murray, Darling, gespeist werden (Lake Urana, Benanee, Victoria, Cawndilla) oder, wie die Seen Alexandrina und Albert, Mündungsseen eines großen Flusses sind. Die großen Strandseen Victorias (Wellington, Victoria, King), von Neusüdwales (Illawarra, Macquarie, Myall) und Südaustraliens (Coorong) sind meist ebenso salzig wie das Meer, mit dem sie in Verbindung stehen. Sämtliche Flüsse Australiens sind mit Ausnahme derjenigen, welche nach kurzem Lauf in den Pazifischen Ozean fallen, sowie einiger Flüsse des Nordterritoriums außerordentlich wasserarm; selbst der Murray, welcher den Abfluß eines kolossalen Gebiets in sich aufnimmt, mit solchen Nebenflüssen wie der den Hauptfluß an Länge übertreffende Darling nebst Naomi, Macquarie und Bogan, wie der Murrumbidschi nebst dem Lachlan leidet zuzeiten an solchem Wassermangel, daß die Schiffahrt auf ihm Unterbrechungen erfahren muß. Die Flüsse des Innern, wie der seiner Länge nach bedeutende, aus der Vereinigung von Thomson und Victoria entstandene Barku oder Cooper, sind nur zu seltenen Zeiten in ihrem ganzen Lauf mit Wasser gefüllt, oft nur eine Reihe weit voneinander entfernter Becken oder ganz wasserleere Flußbetten, die in sandigen Ebenen verlaufen oder in salzigen Sümpfen enden. Einen ganz ähnlichen Charakter tragen die Flüsse Westaustraliens. Daher sind die australischen Flüsse für den Verkehr von wenig Bedeutung; der Murray ist freilich in der Regel das ganze Jahr hindurch für Dampfer von geringem Tiefgang befahrbar, aber eine Barre verschließt sein Mündungshaff, den Alexandrinasee, gegen die völlig ungeschützte Encounterbai für die Schiffahrt fast gänzlich; auf seinen Nebenflüssen Darling und Murrumbidschi ist der Verkehr regelmäßig für einige Monate im Jahr unterbrochen. Von den auf der Ostseite ins Meer fallenden Flüssen (Hawkesbury, Hunter) ist eine große Anzahl eine kurze Strecke von der Mündung aufwärts schiffbar, während die in den Carpentariagolf fallenden Gewässer bisher wenig bekannt sind. Doch versprechen einige derselben wie auch mehrere des Nordterritoriums wichtige Verkehrsmittel zu werden. Allen Flüssen Australiens ist ein enormes plötzliches Steigen des Wasserspiegels bei periodisch auftretenden gewaltigen Niederschlägen eigen, wodurch sie ihren Uferlandschaften oft in hohem Maß gefährlich werden. Eine eigentümliche Erscheinung sind die an einigen Stellen des Innern (Lake Eyre) in Gruppen hervorbrechenden kalten und warmen Quellen, welche aber, da sie massenhaft Kalksinter, auch Salzteile ablagern, für ihre Umgebung von beschränktem Nutzen sind. Wenn sonach die natürliche Bewässerung des Kontinents nur dürftig ist, so berechtigen doch die durch Bohrungen erzielten Resultate zur Hoffnung auf dereinstige Versorgung jetzt noch wasserloser Strecken.
Geologische Verhältnisse. Daß A. eine Eiszeit gehabt hat, erscheint sehr zweifelhaft; man darf vielmehr nach den aufgefundenen tierischen und pflanzlichen Überresten annehmen, daß das Klima des Kontinents früher ein wärmeres war. Dafür liefern die heute im Gebiet von Neusüdwales aufgefundenen Knochen ausgestorbener Krokodile, Schildkröten, einer Riesenechse, des den heutigen Emu weit überragenden Dinornis australis und riesiger, dem Elefanten an Größe nahekommender Beuteltiere (Diptrodon) sowie die Reste der unter Lavaströmen aufgefundenen ehemaligen Flora den Beweis. Die Bergländer zeigen in ihrem geologischen Bau eine große Verwandtschaft; eigentümlich ist das Überwiegen der ältern Sedimentgesteine und das Zurücktreten der jüngern Flözbildungen, wenn sie auch nicht ganz fehlen. In Victoria und Neusüdwales erscheinen Granit, Gneis, Syenit, Quarzfels und Glimmerschiefer in steter Verbindung mit großen Ablagerungen von sedimentären Gesteinen der silurischen und devonischen Formation, zu denen die Höhlen im Kalkstein am mittlern Macquarie mit Knochen von antediluvialen Tieren zu rechnen sind. Über diesen liegen Sandsteine der Kohlenbildung, obschon manche dieser Kohlenlager, wie im südlichen Victoria, auch der Juraformation angehören. Die Kohlenflöze haben in Neusüdwales und auch in Queensland die Veranlassung zu einem lebhaft betriebenen Bergbau gegeben. In diesen ältern Gesteinen ist (zuerst durch den Kolonisten Hargraves 1851 im Thal des mittlern Macquarie) Gold entdeckt worden, das in erstaunlich reichen Ablagerungen besonders in Victoria (bei Ballaarat und Bendigo), an vielen Orten in Neusüdwales und Queensland, in Südaustralien und im Nordterritorium gefunden worden ist und einen Ertrag geliefert hat, der dem der kalifornischen Goldgruben nicht nachsteht, zugleich den beiden südöstlichen Kolonien einen unerwarteten Aufschwung gegeben hat. Über diesen Gesteinen finden sich in den Flußthälern und Küstenebenen tertiäre und diluviale Bildungen; Porphyre und Basalte durchbrechen häufig die ältern Formationen und erzeugen durch ihre Auflösung einen sehr reichen Boden. Jüngere vulkanische Gesteine, erloschene Krater etc. treten bloß im südwestlichen Victoria auf. In Queensland finden sich ganz ähnliche Verhältnisse, silurische und devonische Gesteine und die Kohlenformation, im nördlichen Bergland von Queensland häufig Basalt, selbst Laven. Noch mannigfaltiger und wechselnder scheint die Gebirgsbildung in Südaustralien; hier finden sich alle ältern Gesteine bis auf den Kupferschiefer, dem die Kupfergruben des Landes angehören. Im nördlichen und nordwestlichen A. sind die hervorstechendsten Gesteine Sandsteine, die der devonischen Kohlenformation zuzurechnen sein dürften, und die aus ihnen gebildeten Berge geben diesen Gegenden durch ihre regelmäßigen Bildungen einen ganz besondern Charakter. Sie sind in Nordaustralien vielfach von Basalt durchbrochen, während an der Nordwestecke des Carpentariagolfs Granit auftritt. In Westaustralien endlich ist der südliche Teil bis zum Fluß Murchison vorherrschend tertiäres Gestein, dessen Zersetzung den unfruchtbaren Boden dieses Landstrichs bildet; ältere Gesteine, Granit, Syenit, Diorit, nördlich auch Sandsteine, die Blei und Kupfer führen, durchbrechen sie und treten im nördlichen Westaustralien überwiegend auf. An der Nordküste östlich vom Dampierarchipel ist durch Auflösung eines eigentümlichen, anscheinend vulkanischen Gesteins ein sehr fruchtbarer Boden entstanden.
Klima. Der Erdteil wird von dem Wendekreis so durchschnitten, daß etwa ein Drittel innerhalb der Tropen liegt. Hier herrscht nun nicht überall ein Tropenklima. Im äußersten Norden gibt es nur zwei Jahreszeiten: eine nasse mit dem Nordwest-Monsun und eine trockne mit dem Südwest-Monsun; die erstere dauert auf der Yorkehalbinsel von November bis März, bei Port Darwin von Oktober bis April, dort fallen 2200 mm, hier 1390 mm im Jahr, davon 1800, resp. 1000 mm in den vier Monaten Dezember bis März. In dieser nassen Zeit sind Europäer von Fiebern heimgesucht, die aber selten verderblich werden. Die Monsunregion reicht im W. kaum bis zum 17.°, im O. bis 24° (Brisbane) hinab. An der Südostküste fällt Regen zu allen Jahreszeiten, der meiste im Herbst, an der Süd- und Südwestküste im Winter. Die durchschnittliche Regenmenge ist in Brisbane 1330, in Sydney 1203, in Melbourne 697, in Adelaide 536, in Perth 839 mm. Nach dem Innern zu nimmt der Regenfall mehr und mehr ab. In Bourke am Darling fielen 290, bei Charlotte Waters-Telegraphenstation nur 114 mm. Dabei fällt der Regen zuweilen in solchen Massen, daß zerstörende Überschwemmungen eintreten, dann wieder fürchterliche monatelange, im Innern mehr als jahrelange Dürren, denen die Pflanzen- und Tierwelt erliegt. Der Hauptcharakter des australischen Klimas ist seine Unbeständigkeit. Die Sommer sind überall sehr warm; der mittlere Thermometerstand beträgt an der Nordküste gegen 27° C., in Brisbane (27° 32' Br.) 21,3°, in Sydney (33° 52' Br.) 19,2°, in Melbourne (37° 50' Br.) 16,3°, in Adelaide (34° 57' Br.) 17°, in Perth (31° 57' Br.) 17-18° C. Das Thermometer steigt in Adelaide und Melbourne im Sommer zuweilen über 42° C., fällt aber im Winter höchst selten und nur nachts unter den Gefrierpunkt; auf den großen, wüsten Ebenen im Innern jedoch bewegen sich die Temperaturunterschiede zuweilen zwischen -2,5 und 49° C. Schnee ist auf den Küstenebenen kaum ein- oder zweimal seit ihrer Besiedelung gesehen worden, auf den Hochebenen, wo noch alle Fruchtbäume Mitteleuropas sehr gut gedeihen, bleibt er selten über Tage liegen. Während im tropischen A. der regelmäßige Wechsel der Monsune herrscht, überwiegt im subtropischen A., namentlich an der Süd- und Westküste, entschieden der Südwestwind; in Neusüdwales bemerkt man ihn vorherrschend während des Winters, im Sommer ersetzen ihn die feuchten Ost- und Südostwinde. Höchst verderblich wirken die aus dem Innern wehenden heißen Winde, welche, über die dürren, von den Sonnenstrahlen erhitzten Ebenen nach den Süd- und Südostküsten streichend, die Temperatur unerträglich zu steigern vermögen und bis nach Sydney, Melbourne, Adelaide, ja bis nach Tasmania dringen, in Westaustralien aber unbekannt sind.
Pflanzen- und Tierwelt.
Unsre Kenntnis der australischen Pflanzenwelt ist in den letzten Jahren in ganz außerordentlicher Weise erweitert worden. Als Bestandteile derselben gibt F. v. Müller jetzt 12,250 wohlunterschiedene Spezies an, wovon 6900 zu den Dikotyledonen (und Gymnospermen), 1550 zu den Monokotyledonen und 3800 zu den Akotyledonen gehören. Die Gesamtzahl der als in A. einheimisch bekannten Gefäßpflanzen beträgt 8800, wovon man als im strengsten Sinn endemisch 7550 Spezies, d. h. also 6/7 der Gesamtzahl, ansehen kann, ein Reichtum, wie er kaum irgendwo in so großem Maßstab vorkommt. Bisher hat aber nur für Tasmania, Victoria, Neusüdwales und die südlichen Teile von Südaustralien unsre Kenntnis der Vegetation einige Vollständigkeit erreicht. Auffallend ist der große Reichtum der Südwestecke des Kontinents, auf welche von 5610 Pflanzen, die auf die einzelnen Kolonien beschränkt sind, nicht weniger als 2680, d. h. mehr als die Hälfte, entfallen. Vielen Arten, selbst der verschiedensten Geschlechter und Familien, sind gewisse allgemeine Charakterzüge gemein, z. B. das Abfallen der Rinde bei vielen Bäumen; die Bildung und Stellung der Blätter, die fast bei allen immergrün und meist fest und hart sind; die gleichartige Bildung der Blumen mit dem Zurücktreten der Blumenkronen und der vorherrschenden Entwickelung der Staubgefäße; die Schönheit der Farben bei großem Mangel an Geruch; die auffallende Seltenheit eßbarer Früchte etc. In dem allergrößten Teil bietet die Vegetation dem Menschen an Nahrungsstoff außerordentlich wenig, doch finden sich in den nordwestlichen und andern tropischen Teilen Australiens der Reis, eine Ipomoea als Surrogat für die Batate, die Tamarinde, die echte Dioscorea, die Taro-Colocasia und ihre Verwandten, Phaseolus Max und andre Gemüse, ebenso die echte Melone und drei einheimische Bananen, allerdings mit saftlosen Früchten. In Queensland ist die echte Indigopflanze einheimisch. Trotz der großen Gleichartigkeit der australischen Flora fehlt es aber nicht an wesentlichen Abweichungen zwischen einzelnen Teilen. Eine solche besteht zwischen den Floren des südöstlichen und südwestlichen A., die sich durch das Auftreten ähnlicher, doch verschiedener Arten derselben Pflanzengeschlechter unterscheiden, und eine dritte Abteilung bildet das tropische A., dessen Vegetation noch mannigfaltiger und verschiedenartiger ist und manche an Indien erinnernde Pflanzenformen aufweist. Kryptogamen sind natürlich in einem so überwiegend trocknen Land nicht so häufig wie in andern Kontinenten; auch die Gräser treten nicht in dem Maß hervor wie in der nördlichen Hemisphäre. Vor allem haben zwei Pflanzenfamilien das entschiedenste Übergewicht: die Leguminosen, von denen die 320 Arten des Geschlechts Acacia in den Tiefebenen die Pflanzendecke des Bodens häufig fast allein bilden, und die Myrtaceen, zu denen 120 Arten von Eucalyptus (der Gummibaum der Kolonisten), 100 Arten von Melaleuca (Theebaum) und noch andre rein australische Gattungen gehören. Von den übrigen Familien sind die am meisten charakteristischen die größtenteils auf A. beschränkten Epakrideen, darunter Styphelia mit 170 Arten, welche die Stelle der südafrikanischen Ericeen vertreten, die Proteaceen (darunter Grevillea mit 150 Arten), die der Kontinent mit Südafrika und Südamerika gemein hat, aber in vielen ganz eigentümlichen Gattungen, von denen die ausgezeichnetste und häufigste die Gattung Banksia ("Honeysuckle" der Kolonisten) ist, die Koniferen in eigentümlichen, hauptsächlich auf A. beschränkten Gattungen, wie Callitris und Frenela (Fichten), Casuarina, die schöne Gattung Araucaria an der Ost- und Nordostküste, die Santaleen, besonders charakteristisch durch die weite Verbreitung der Gattung Exocarpus (Kirsche der Kolonisten), die Asphodeleen, zu denen die allgemein verbreitete Gattung Xanthorrhoea (Grasbaum) gehört. Die Adansonie (Flaschenbaum) findet sich im N. Palmen gibt es nur in wenigen Arten in der Tropenzone und an der Ostküste des Kontinents herab bis fast zu seiner Südspitze. Die Kokospalme wurde aber nur auf einigen Inseln der Nordostküste gefunden, wo angeschwemmte Früchte gekeimt haben. Von den übrigen Pflanzenfamilien sind für das tropische A. besonders charakteristisch die Rubiaceen, Apocyneen, Kapparideen, Malvaceen; für das subtropische die Thymeleen, Myoporineen, Goodenovieen, Stylideen, Kompositen (besonders in den wüsten Tiefebenen, weshalb sie z. B. in der Flora von Südaustralien die an Arten reichste Familie bilden), Diosmeen, Dillenieen, Pittosporeen, Labiaten, Skrofulariaceen, Orchideen, Konvolvulaceen, die besonders in den öden Tiefebenen häufigen Amarantaceen, Chenopodiaceen und Polygonaceen, endlich die Meliaceen, die in Neusüdwales und Queensland die geschätztesten Holzarten liefern, wie Cedrela (rote Zeder), Oxleya und Flindersia (Gelbholz), Melia (weiße Zeder). An harten Hölzern (darunter das gegen Teredo navalis widerstandsfähige westaustralische Jarrah) ist A. sehr reich, von Bauholz werden aber jährlich große Posten eingeführt. Von den Hauptfamilien der nördlichen gemäßigten Flora fehlen einige ganz, die übrigen treten meistens nur in wenigen Arten auf.
Die Wälder Australiens gehören vorzugsweise den Hochebenen und Küstenländern, weniger den Tiefebenen an; sie zeichnen sich durch Mangel an Schatten und das zerstreute, parkähnliche Auftreten der Bäume aus, was die Viehzucht so sehr begünstigt. Selbst in der Tropenzone behalten sie noch vorwiegend diesen Charakter. Nur einzelne beschränkte Lokalitäten und zwar nicht bloß in der Tropenzone, sondern auch an der Ostküste des Landes bis zur Südspitze sind durch den Einfluß größerer Wasserfülle und eines fruchtbaren und die Vegetation begünstigenden Bodens, der aus der Auflösung des Porphyrs und ähnlicher eruptiver Gesteine entstanden ist, mit üppigen, dicht verwachsenen Wäldern bedeckt, die an die andrer tropischer Gegenden erinnern. Die großen wüsten Ebenen des Innern, seltener, wie im südlichen Queensland und im südlichen Westaustralien, auch die Hochebenen, sind zuweilen mit dichtem Gebüsch (Scrub) bedeckt, das überwiegend aus Akazien, hier und da auch aus Eukalypten besteht. Die Wiesen sind mit denen der nördlichen gemäßigten Zone nicht zu vergleichen. Nirgends sieht man die gleichmäßigen Grasteppiche derselben, denn die australischen Gräser wachsen nur in einzelnen Büscheln. Das zum Anbau taugliche Land ist verhältnismäßig von geringer Ausdehnung. In den großen Ebenen des Innern sind weite Strecken nur mit niedrigen, krautigen, salzhaltigen Boden liebenden Pflanzen (Amarantaceen, Chenopodiaceen, Polygonaceen), dem sogen. Salzbusch der Kolonisten, bedeckt, die für die Viehzüchter sehr wichtig sind; wenige Stellen sind ganz nackt und pflanzenleer.
In der Verbreitung der Tiere bestehen in A. besondere Gesetze für die See- und Landtiere. Bei den erstern muß man zwei Klassen unterscheiden: die Tiere der Nord-, Ost- und Westküsten, die dem Indischen, und die der Südküste, die dem Südlichen Ozean angehören; beide sind an schönen und seltenen Geschöpfen reich, doch mit dem Unterschied, daß die erstere in den niedriger stehenden Seegeschöpfen, die zweite in den höher organisierten das Übergewicht hat. Daher finden sich Zoophyten, Radiaten etc. in der Tropenzone am häufigsten, wo nicht allein; auch die Mollusken sind im tropischen A. viel zahlreicher, schöner und vollkommener als im südlichen, wo besondere Gattungen auftreten, und die ozeanischen Amphibien (Seeschlangen, Schildkröten) finden sich nur im Indischen und Stillen Ozean. Aber schon in den Fischen steht die Südküste den tropischen Teilen des Kontinents in keiner Beziehung nach. Seevögel finden sich am mannigfaltigsten und zugleich in größter Fülle im südlichen A. und, wie die ozeanischen Mammalien, besonders häufig in der Baßstraße und um Tasmania. Von letztern hat das tropische A. (außer Delphinen) bloß den Dugong (Halicore), dessen Hauptheimat die Nord- und Nordostküste und die Torresstraße sind, das südliche dagegen einen großen Reichtum an Phokenarten, die, wie die Walfische, früher Veranlassung zur lebhaften Betreibung des Fanges gaben, bis die Tiere durch die unablässigen Nachstellungen vertrieben wurden. Was die Landtiere betrifft, so sind Insekten selbst in den wüstesten Landstrichen zahlreich verbreitet. Von Amphibien gibt es in Menge bloß Eidechsen und Schlangen; Frösche und Landschildkröten sind in einem so überwiegend trocknen Land ebensowenig häufig wie die im süßen Wasser lebenden Fische und Mollusken. Keine Klasse findet sich jedoch in A. in zahlreichern und eigentümlichen Arten als die Vögel. Am häufigsten und verschiedenartigsten sind die sperlingsartigen Vögel, im ganzen weniger häufig Raubvögel; von den Tauben und Klettervögeln sind vorzugsweise zwei Gattungen, Tauben und Papageien, in einer großen Menge von Arten und überall in großen Scharen verbreitet; auch Stelz- und Schwimmvögel sind sehr häufig. Überdies sind viele Vögel nicht bloß durch eigentümliche Bildung, wie der Emu oder Kasuar (Dromaeus), sondern auch durch große Schönheit ausgezeichnet, wie der schwarze Schwan, der Waldfasan (Menura), der Prinzregentenvogel (Sericulus), Epimachus, Leipoa, Chlamydera etc. In einem höchst auffallenden Gegensatz dazu steht die geringe Zahl der auf dem Land lebenden Mammalien und die außerordentliche Einförmigkeit ihrer Bildung. Nach einer Schätzung gibt es in A. 110 Arten von Beuteltieren, 24 von Fledermäusen, 1 Hundeart und 30 Arten von Ratten und Mäusen. Die Beuteltiere (Känguruh, Wallaby, Opossum u. a.) sind für A. charakteristisch; einige Gattungen kommen nur noch in Neuguinea und auf den Molukken vor und eine in Südamerika. Eigentümlich sind dem Erdteil das Schnabeltier (Ornithorhynchus) und der Ameisenigel (Echydna hystrix). Heuschreckenschwärme richten oft großen Schaden an. Aus Europa sind unsre Haustiere, Kaninchen (jetzt eine wahre Landplage), Hasen, Hirsche, viele Singvögel (auch die ebenfalls sehr lästigen Sperlinge) und Fische mit gutem Erfolg eingeführt worden. Die aus Asien herübergeführten Kamele haben bei den Forschungsreisen gute Dienste geleistet, und die Straußenzucht verspricht in Südaustralien gute Resultate.
Bevölkerung.
Die Ureinwohner (s. Tafel "Ozeanische Völker"). Die Eingebornen des Festlandes, zu denen man auch die vor einigen Jahren ausgestorbenen Tasmanier zu rechnen hat, bilden eine besondere Menschengruppe, welcher die Papua noch am nächsten stehen. Als allgemeine äußere Merkmale müssen angesehen werden: die eigentümliche Schädelbildung (prognath und phanerozyg), das schwarze, nicht wollige (wie bei den Negern), aber stets gekräuselte Haar mit stark elliptischem Querschnitt, platt gedrückte Nase, großer Mund mit dicken Lippen und weißen, starken Zähnen, guter Bartwuchs, dunkle, meist schmutzig braune, selbst schwarze, in einzelnen Fällen aber auch kupferrote Hautfarbe. In Größe und Stärke unterscheiden sich die Bewohner verschiedener Gegenden sehr wesentlich voneinander. Aber allen sind die breite Brust, die Geschmeidigkeit der Glieder, Gewandtheit im Klettern, unterstützt durch eine wunderbare Greiffähigkeit der Zehen, außerordentliche Schärfe des Gesichts und Gehörs gemeinsam. Sie sind vorzügliche Schwimmer und Taucher, eine Fähigkeit, die sie zu begehrenswerten Gehilfen bei der Perlenfischerei macht. Die geistige Begabung ist weit größer, als man früher anzunehmen geneigt war, wie ein Blick in den Bau ihrer Sprache, ihre poetischen Versuche, die Bildernamen, welche sie einigen Fixsterngruppen gaben, die Benennung von acht verschiedenen Windrichtungen u. a. beweisen. Dagegen sind die bildlichen Darstellungen, welche man in Felswände eingeritzt, auch in Farben vorfand, sehr roh gehalten. In den durch Missionen gegründeten Schulen zeigen sich die Kinder der Eingebornen in vieler Hinsicht gleichalterigen weißen Kindern gewachsen. Unausrottbar aber scheint der Hang zum Umherschweifen und zur Rückkehr in die alte Lebensweise. Die Bekleidung besteht in der Regel höchstens in einem schmalen Gürtel, Fellstreifen, Decken aus Fellen, Binsenmatten u. dgl. Verzierungen des Körpers durch Bänder um Kopf, Arme, Hüften, Federn in den Haaren, Hundeschwänze und Zähne, im Bart befestigt, u. a. finden ganz allgemein statt. Die Nasenscheidewand wird häufig durchbohrt und ein geglätteter und zugespitzter Knochen oder Stab hineingesteckt. Der Körper wird mit Fett eingerieben (auch gegen Kälte) und rot, weiß, schwarz bemalt. Im N. findet man hohe Haarfrisuren, mit Gras zusammengebunden, von helmähnlichem Aussehen. Zuweilen wird der Bart an den Seiten durch Ausreißen entfernt und der Kopf bis weit hinauf geschoren. Die Narben, welche durch Einschnitte mit scharfen Steinen an Arm und Brust hervorgebracht werden, sind Zeichen der Aufnahme in den Stand der Männer. Beschneidung findet bei vielen Stämmen statt, bei mehreren eine eigentümliche Verstümmelung; vielfach üblich ist das Ausschlagen von einem, auch zwei Vorderzähnen. Hinsichtlich der Nahrung ist der Australier nicht wählerisch. Er verzehrt alle Tiere bis auf die Käferlarven herab, doch verschmäht er angegangenes Fleisch; ein auf den Strand geworfener Walfisch ist aber ein Leckerbissen. Das Fleisch wird in rohester Weise gekocht: auf Kohlen oder, wie in Polynesien, in Gruben mit heißen Steinen. Der Same von wildem Reis und andern Gräsern wird zwischen Steinen zermalmt, in der heißen Asche bäckt man daraus kleine Kuchen. Salz verschmäht der Australier, dagegen liebt er Süßigkeiten, wie den Honig der wilden Bienen, die Ausschwitzungen der Blätter einiger Eukalyptusarten. Die ziemlich allgemeine Anthropophagie hat ihren Grund teils im Aberglauben, teils in periodischem Mangel. Feuer erzeugt man durch das Quirlen eines Holzstückes auf einem andern, doch ist das beschwerlich, und so bleibt der Feuerbrand der stete Begleiter auf Reisen. Auch hält das Feuer böse Geister fern. Die Wohnungen bestehen im Sommer in Laubschirmen und Rindenstücken, die im Winter mit Gras und Erde bedeckt und verschlossen werden; auch Felslöcher, hohle Bäume werden benutzt. Die Geräte werden meist aus hartem Holz gefertigt, doch findet man auch rohe Steinbeile, Mulden aus starker Rinde, sehr geschickt gestrickte Netzsäcke, große Netze zum Fischfang, wozu auch dreizackige, mit Knochen bewehrte Speere, Haken aus Muscheln oder Vogelklauen mit geflochtenen Leinen und Wehre, aus Zweigen aufgebaut, dienen. Solche Wehre sind zuweilen, wie am obern Darling, aus großen Steinblöcken hergestellt. Netze braucht man auch zur Jagd auf Vögel wie auf Beuteltiere; letztere fängt man auch in Fallen, treibt sie durch Anzünden des Grases in ein Verhau, bei dem die Jäger warten, etc. Der gezähmte einheimische Hund (Dingo) ist den Eingebornen bei ihren Jagdzügen von geringem Nutzen. Boote finden sich nicht überall. Die Westaustralier haben sie nie gehabt, die Südaustralier nur auf Flüssen und Landseen, niemals auf dem Meer. Auch sind die Fahrzeuge der einfachsten Art: Rindenstücke, rohe Flöße aus 2-3 unausgehöhlten Stämmen, auch nur ein Stamm u. dgl. Von den Waffen ist der Speer mit in Feuer gehärteter oder mit scharfen Kieseln oder Muscheln bewehrter Spitze am gewöhnlichsten. Zum Schleudern desselben dient bei einigen Stämmen das Wurfbrett. Andre Waffen sind der Bumerang mit eigentümlicher Flugbahn, Keulen, Holzschwerter; Bogen und Pfeile haben die Eingebornen am Kap York den Bewohnern der Torresstraße entlehnt. Zum Schutz dienen Schilde aus Rinde und Holz.
Die religiösen Vorstellungen der Australier sind roh. Man glaubt an gute und böse Geister und sucht die letztern durch Formeln zu beschwören; allgemein verbreitet ist auch der Glaube an ein zukünftiges, dem gegenwärtigen ähnliches Leben. Europäer wurden häufig für zurückgekehrte Verstorbene des eignen Volksstammes gehalten. Dabei besteht eine Art Schamanismus, wodurch gewisse begabte Personen Kranke heilen, Gesunde durch Zauber (vermittelst Abfälle von Speisen etc.) krank machen, sogar töten können. Diese weisen Männer fungieren auch bei den Einweihungen, bringen die Narben auf der Haut hervor etc. Die Begräbnisfeierlichkeiten sind verschieden; einige legen die Leichen in die Erde, andre wickeln dieselben in Baumrinde und legen sie auf Gerüste, noch andre trocknen die Toten durch ein langsames Feuer unter dem Gerüst. Die Schädel dienen den Verwandten später öfters als Trinkschalen. Zuweilen gibt man dem Toten Waffen ins Grab, an dem man auch wohl einige Tage lang ein Feuer unterhält. Doch gilt alles dies nur von den Männern, die Frauen erfahren auch nach dem Tode die schlechteste Behandlung.
Von einer staatlichen Organisation ist bei den Eingebornen nicht die Rede. Sie leben in kleinen Stämmen auf gewissen genau bestimmten Jagdgründen, deren Betretung den Nachbarstämmen ohne eingeholte Erlaubnis nicht gestattet ist. Mit diesen besteht in der Regel ein mehr oder weniger freundschaftliches Verhältnis, welches zu gemeinsamen Festen, Tänzen (Corrobbories), namentlich bei den Einweihungen der jungen Männer, Jagden u. a., führt. Solche Nachbarstämme bilden größere, durch ein loses Band zusammengehaltene Gemeinschaften. Nicht alle Stämme haben wirkliche Häuptlinge, auch scheint die Würde nicht erblich zu sein, vielmehr solchen Männern übertragen zu werden, welche sich durch besonders hervorragende Eigenschaften auszeichnen. Die Bewohner mancher Gegenden erscheinen in Klassen geteilt, deren Bedeutung nicht ganz klar ist. Die Ehe wird meist durch Tausch oder Kauf der Frau vom Vater oder Bruder geschlossen, doch sind Verbindungen zwischen solchen, welche auch nur den gleichen Familiennamen führen, streng verboten. Eine besondere Zeremonie bei der Eheschließung kennt man nicht. Polygamie ist gewöhnlich, und die Frau befindet sich völlig in der Gewalt des Mannes, welcher sie nicht selten grausam genug behandelt. Die Kinderzahl ist eine sehr kleine, nicht aus Mangel an Fruchtbarkeit der Frauen, vielmehr weil die Vermehrung der Familien durch Kindermord und andre Mittel verhindert wird. Dennoch hängen die Eltern mit außerordentlicher Zärtlichkeit an den Kindern, welche sie aufziehen.
Um die Australier für das Christentum und die Zivilisation zu gewinnen, wurden, auch durch deutsche Gesellschaften, Missionen in allen Kolonien errichtet. Die Erfolge sind indes keineswegs bedeutend. Aus den angesiedelten Distrikten sind die Eingebornen fast ganz verschwunden, in den Weidedistrikten leisten sie gelegentlich als Hirten, auch als Polizisten gute Dienste. Leider sind die Beziehungen zwischen ihnen und den europäischen Ansiedlern nicht immer gute gewesen; sie sind auch jetzt noch in Queensland der traurigsten Art, so daß dort, wie früher in Tasmania, ein beständiger Vernichtungskrieg geführt wird. An ein ansässiges Leben haben sich die Australier nur auf einigen Missionsstationen gewöhnen lassen, aber auch dort, und wo sie sonst eine humane Behandlung erfahren, sterben sie schnell ab. Jetzt schätzt man ihre Zahl, freilich sehr unsicher, auf 60,000 Köpfe; gezählt wurden 1881 in Neusüdwales 1643, in Victoria 780, in Südaustralien 6346, dazu im Nordterritorium 3451, in Queensland (nach wenig verläßlicher Berechnung) 20,585, im angesiedelten Westaustralien 2346, im ganzen 35,151 Personen.
Die Kolonisten. Nachdem die nordamerikanischen Kolonien sich von England losgesagt hatten und die bis dahin gewöhnliche Überführung verurteilter Verbrecher nach diesen Gegenden unmöglich geworden war, bestimmte Cooks Bericht über die von ihm 1770 entdeckte Ostküste Australiens die englische Regierung, hier eine Verbrecherkolonie zu gründen, und 20. Jan. 1788 landete der erste Gouverneur, Kapitän Arthur Phillip, mit 11 Schiffen, 757 Sträflingen und 200 Soldaten in der Botanybai, die aber sogleich für eine Niederlassung als völlig untauglich erkannt und mit dem nahen Port Jackson vertauscht wurde. Dort legte Phillip 26. Jan. den Grund zur Stadt Sydney. In den ersten Jahren hatte die Kolonie, welche selbst für ihren Lebensunterhalt fast ausschließlich aus Zufuhren vom Mutterland angewiesen war, mit vielen Widerwärtigkeiten zu kämpfen. Als sich aber allmählich eine freie Bevölkerung teils durch Freilassung der Sträflinge, teils auch durch Einwanderung bildete, hob sich die Ansiedelung schnell, namentlich nachdem man die Wichtigkeit des Landes für die Viehzucht erkannt hatte. An solche, welche sich in der Kolonie niederzulassen beabsichtigten, wurden große Landstrecken verteilt; auch entlassene Sträflinge wurden mit solchen Schenkungen bedacht. Den freien Ansiedlern ward als Hilfe die billige Sträflingsarbeit zugewiesen. Um die zu große Anhäufung des verbrecherischen Elements zu verhüten, wurden von Sydney aus besondere Sträflingskolonien angelegt: auf der Insel Norfolk, bei Port Macquarie, an der Moretonbai, auf Vandiemensland bei dem jetzigen Hobart, in Westaustralien am King George-Sund. Auf der Insel Melville wurde 1824 Fort Dundas, bei Port Raffles 1827 Fort Wellington, bei Port Essington 1837 Victoria angelegt; diese drei Niederlassungen sind aber nach kurzem Bestehen wieder aufgegeben worden. Größere Kolonisationsversuche wurden im W. und S. gemacht. Zwar konnte die 1829 am Schwanenfluß gegründete Kolonie Westaustralien keine großen Erfolge aufweisen, dafür waren aber Südaustralien und Victoria um so glücklicher. In dem erstern machte 1836 die Südaustralische Kolonisationsgesellschaft in London den Versuch, durch den Verkauf von Land die Mittel zur Überführung von Armen aus England zu gewinnen. Das Problem wurde nach einigen Fehlschlägen im Anfang schließlich sehr befriedigend gelöst. In dem Gebiet von Victoria, welches damals den Namen Port Phillip-Distrikt (zu Neusüdwales gehörig) führte, ließen sich schon 1834 Herdenbesitzer aus Vandiemensland nieder, das 1824 zu einer selbständigen Kolonie erhoben worden war. Die wachsende Wichtigkeit der Ansiedelung führte 1851 zu ihrer Ablösung als Kolonie Victoria. Aus dem nördlichen Teil von Neusüdwales wurde 1859 die Kolonie Queensland gebildet und 1863 das nördlich von Südaustralien bis zum Indischen Ozean gelegene Gebiet, Alexandraland und Nordterritorium, der Kolonie Südaustralien einverleibt, so daß das Gesamtareal des Kontinents jetzt unter fünf Kolonien verteilt ist. (S. die Tabelle, S. 144.) Keine dieser Kolonien nimmt jetzt Deportierte auf. Im Anfang waren in Neusüdwales wie in Tasmania die Sträflinge von großem Nutzen zur Herstellung der ersten Anlagen von Gebäuden, Wegen, Urbarmachung des Landes. Aber mit dem Wachsen der freien Bevölkerung machte sich eine steigende Abneigung gegen eine Fortdauer der Einführung von Verbrechern geltend, zumal die durch freie Ansiedler gegründeten Niederlassungen den Beweis lieferten, daß für das Gedeihen der australischen Kolonien die Existenz von Sträflingen durchaus nicht notwendig sei. In Neusüdwales nahm die Deportation 1848, in Vandiemensland (das seinen Namen 1856 in den von Tasmania umänderte) 1853 ein Ende. Westaustralien, das von freien Einwanderern gegründet war, sich aber 1850 um Sträflinge bewarb, mußte auf Andrängen der übrigen Kolonien die Deportation 1868 einstellen. Die oben erwähnte Sträflingskolonie bei Albany war schon bei der Gründung der Kolonie Westaustralien aufgehoben worden.
Die Nationalität der Kolonisten ist fast ausschließlich die britische: in der Mehrzahl Engländer, dann Irländer, Schotten. Von andern Europäern sind am stärksten die Deutschen vertreten, von denen 1881 als in Deutschland geboren gezählt wurden in Südaustralien 8801, in Queensland 11,638, in Victoria 8571, in Neusüdwales 7521, in Tasmania 782, in Westaustralien 71, in Neuseeland 4819, in allen australischen Kolonien also 42,203 Individuen. Durch die Goldentdeckungen wurden viele Chinesen ins Land gezogen, namentlich nach Victoria und Neusüdwales, in neuester Zeit nach Queensland und nach dem zu Südaustralien gehörigen Nordterritorium; ihre früher viel größere Gesamtzahl in allen sieben australischen Kolonien belief sich 1881 auf 43,706 Seelen, wovon nur 362 Frauen. Südseeinsulaner sind für die Zucker- und Baumwollkultur nach Queensland importiert worden (1881 gab es 6396), oft durch Mittel, welche den schärfsten Tadel verdienen. In den letzten Jahren hat sich nach dem Vorgang der Vereinigten Staaten auch in A. eine starke Bewegung gegen die Einwanderung von Chinesen in Queensland, wo man dieselben mit höhern Abgaben belegt als andre, und auch in Victoria und Neusüdwales geltend gemacht. In Victoria erhob man früher eine Kopfsteuer von jedem das Land betretenden Chinesen. Das Verhältnis der Geschlechter ist noch immer ein sehr ungleiches, indem in allen Kolonien die männliche Bevölkerung bei weitem überwiegt. Von der Gesamtbevölkerung der sieben Kolonien (1881: 2,815,924) waren 1,526,121 männlichen und 1,289,803 weiblichen Geschlechts, es kamen also auf 100 Männer 84,5 Frauen (in Westaustralien sogar nur 71,4). Indes gleicht sich dies Verhältnis mehr und mehr aus. Die früher sehr starke Einwanderung hat in den letzten Jahren bedeutend nachgelassen; 1881 belief sich der Überschuß der Einwanderung über die Auswanderung auf 43,085 Seelen. In sämtlichen sieben australischen Kolonien sind von 1825 bis 1882: 1,437,210 Personen eingewandert. Dazu kommt ein sehr bedeutender Geburtenüberschuß, welcher sich in den letzten neun Jahren auf 91 Proz. (Tasmania) bis 229 Proz. (Neuseeland) bezifferte. Die bedeutendsten Städte sind (1881) Melbourne 282,947, Sydney 224,211, Adelaide 67,954, Dunedin 42,794, Ballaarat 41,087, Sandhurst 38,420, Brisbane 31,109, Auckland 30,952, Christchurch 30,715, Hobart 27,248, Geelong 20,682, Wellington 20,563 Einw. Vgl. auch die Angaben über A. bei unserm "Bevölkerungsstatistischen Kärtchen".
Gewerbe und Handel.
Die Haupterwerbszweige sind ihrer Wichtigkeit nach Viehzucht, Berg- und Ackerbau; die gewerbliche Thätigkeit ist dagegen gering, beginnt aber aufzublühen. Für die Viehzucht bietet A. durch die Beschaffenheit des Bodens, die Natur der Wälder und Ebenen, die Milde des Klimas, das Fehlen aller Raubtiere (mit Ausnahme des Dingo) außerordentlich günstige Bedingungen. Die kleine Zahl von Haustieren, welche Gouverneur Phillip auf den ersten Schiffen mitbrachte, und die später namentlich durch die Einführung von Merinoschafen veredelt wurde, ist in der Folge so gewachsen, daß man 1883 in allen Kolonien inkl. Neuseeland 1,236,779 Pferde, 8,617,012 Rinder, 77,220,170 Schafe und 822,432 Schweine zählte. Im nördlichen A. ist Schafzucht weniger vorteilhaft, Rindvieh und Pferde gedeihen aber dort sehr gut. Die vor vielen Jahren in das Nordterritorium aus Java importierten Büffel haben sich dort ebenso schnell vermehrt wie die Timor-Ponies. Die Schafzucht ist aber weitaus am wichtigsten; Wolle, wovon 1807 zuerst 2½ Ztr. ausgeführt wurden, bildet jetzt den Hauptexportartikel; 1883 wurden aus den fünf Kolonien des Festlandes nach London 1016 Ballen (zu 400 Pfd.) gebracht, kleine Posten gehen direkt nach den Vereinigten Staaten, Deutschland u. a. Das Rindvieh liefert Häute und Talg für den Export. Konserviertes Fleisch in Büchsen ging früher in größern Quantitäten nach England, neuerdings hat man mit gutem Erfolg den Versuch gemacht, Fleisch in gefrornem Zustand zu exportieren. Pferde werden in steigenden Zahlen nach Indien für die dortige Kavallerie ausgeführt. Die Viehweiden, sogen. Runs, befinden sich meist im Innern hinter den Ansiedelungen der Ackerbauer auf großen, durch die Herdenbesitzer, Squatters, von der Regierung gepachteten Strecken, wo die Herden jetzt großenteils ohne Hirten in weiten Umzäunungen von Draht umherschweifen; sie erstrecken sich schon über den ganzen östlichen Teil des Kontinents und werden auch in Westaustralien nach der letzten Reise von Al. Forrest an der Nordküste an Ausdehnung gewinnen.
Der Bergbau ist die nächstwichtige Erwerbsquelle, und zwar ist vor allem von Bedeutung die Gewinnung des Goldes, dessen Entdeckung in großen Lagern 1851 vornehmlich den außerordentlichen Aufschwung der australischen Kolonien bewirkt hat. Es wurde zuerst in Neusüdwales bei Bathurst, kurz darauf in Victoria, später in Neuseeland und Queensland, in geringer Menge auch in Südaustralien und in Tasmania gefunden. Nach Soetbeer und Neumann-Spallart darf man die gesamte Goldgewinnung von A. für 1851-82 auf 2,162,700 kg im Wert von 6030 Mill. Mk veranschlagen, wovon auf Neuseeland 800 Mill. Mk. entfallen mögen. Die Golderträge haben sich nach starkem Rückgang in neuester Zeit durch Erschließung neuer Lagerstätten und verbesserte Methoden wiederum gehoben. Kupfererze finden sich in allen Kolonien, die reichsten in Neusüdwales und Südaustralien, wo sie schon seit 1844 abgebaut werden; Zinn gewinnt man in größerer Menge seit 1870 in Queensland und Neusüdwales, weniger in Victoria und Tasmania. Silber scheint überall vorhanden zu sein, mit Erfolg abgebaut wurde es bisher nur in Victoria und Neusüdwales; doch hat man reiche Lager Anfang 1884 in der öden Barrierkette an der Grenze von Neusüdwales und Südaustralien entdeckt. Eisen wird bisher nur in Neusüdwales abgebaut und verhüttet, obwohl es in ungeheuern Massen oft nahezu rein zu Tage steht; auch an Blei, Antimon, Wismut etc. ist A. reich, doch ist die Ausbeute bisher unbedeutend. Von hoher Wichtigkeit sind aber die ausgedehnten Kohlenlager im O. des Kontinents. In Neusüdwales gewann man Steinkohlen bei Newcastle schon 1829, jetzt sind auch Bergwerken Queensland und Tasmania erschlossen, während in Victoria nur kleine und weiter westlich gar keine Lager gefunden wurden. Australische Kohle wird schon nach Süd- und Ostasien sowie nach Süd- und Nordamerika ausgeführt. Die neuseeländische Braunkohle dient nur dem heimischen Bedarf. Petroleum gewinnt man in Neusüdwales aus Brandschiefer, so daß das Produkt in Asien schon erfolgreich mit dem Amerikas konkurriert; in Neuseeland gibt es zahlreiche Ölquellen.
Der Landbau ist gerade durch die Eigenschaft des australischen Klimas, welche die Viehzucht begünstigt, die Trockenheit, beschränkt; indessen macht er fortwährend Fortschritte. Der Lage des Kontinents durch ca. 28 Breitengrade gemäß sind die Bedingungen für die Kulturen sehr verschieden. Im S.: in Südaustralien, Victoria, Westaustralien Tasmania, baut man vorwiegend Weizen, in Neusüdwales und Queensland dagegen Mais; sonst werden noch überall Hafer, Gerste, Kartoffeln, letztere namentlich in Victoria, kultiviert. Im nördlichen Neusüdwales, noch mehr in Queensland pflanzt man Zuckerrohr, die Baumwollkultur ist dort aber im Abnehmen. Da das Land keine natürlichen Wiesen besitzt, so säet man Mischkorn (Weizen und Hafer) und mäht es vor dem Reifwerden. Am ausgedehntesten wird der Ackerbau in Südaustralien betrieben, nächstdem in Neuseeland und Victoria; in Queensland ist er noch sehr unbedeutend. Neuseeland, Victoria und Südaustralien versorgen nicht nur viele der australischen Kolonien mit Weizen, sie exportieren auch in günstigen Jahren bedeutend nach London und der Kapkolonie. Von Früchten zieht man an einigen Stellen der Küste Orangen, Zitronen, Feigen, Pfirsiche u. a.; doch bezieht der Kontinent viel Obst aus Tasmania u. den Fidschiinseln. Im N. reifen Bananen, Papaus, Granadillas. Ausgedehnter ist der Weinbau, 1837 in Neusüdwales durch Winzer aus dem Rheingau eingeführt, jetzt namentlich in Neusüdwales, Victoria und Südaustralien gepflegt. Der Export von Wein ist vorläufig gering, doch wird er zweifelsohne in der Zukunft von Bedeutung werden. Im J. 1882 waren auf dem Festland 5256 Hektar mit Wein bepflanzt und über 1,459,000 Hektar unter dem Pflug. - Die Fischerei war in frühern Jahren von nicht geringer Bedeutung, ist aber jetzt kaum erwähnenswert. Der früher ergiebige Wal- und Robbenfang, welcher besonders an der Südküste (auf der Känguruhinsel und den Inseln der Baßstraße) betrieben wurde, hat ganz aufgehört. An den Küsten von Westaustralien wird derselbe durch Amerikaner betrieben, nur Tasmania besitzt noch eine kleine Walfängerflotte von 13 Schiffen. Indessen ist die Perlenfischerei an der Nordküste beim Kap York und an der Nordwestküste bei Roeburne sowie an der Küste des Nordterritoriums um Port Darwin von Wichtigkeit. Auch Trepangfischerei wird an der Nordküste erfolgreich betrieben. Dagegen wird die Süßwasserfischerei bei weitem noch nicht in der Art betrieben, daß sie dem Bedürfnis der Bevölkerung genügte.
Die Industrie ist in einigen Zweigen schon recht ansehnlich. Dies gilt namentlich von der Mühlenindustrie, von Bierbrauereien, Ziegeleien u. a.; in Sydney und Melbourne bestehen großartige Schuhzeug- u. Kleiderfabriken, ferner Schiffswerften, Wollzeug-, Seife-, Lichte-, Tabaksfabriken, Gerbereien u. a. Doch muß immer noch weitaus der größte Teil aller Industrieprodukte aus Europa zugeführt werden. - Der Handel der Kolonien hat in den letzten 30 Jahren einen ganz erstaunlichen Aufschwung genommen, wozu der erste Impuls von der Auffindung der reichen Goldlager ausging; die gesamte Einfuhr der sieben Kolonien betrug 1873: 44,4 Mill. Pfd. Sterl., 1883: 61,9 Mill. Pfd. Sterl., die Ausfuhr 1873: 39,1 Mill. Pfd. Sterl., 1883: 53,5 Mill. Pfd. Sterl., Summen, welche dem Handel Indiens nicht weit nachstehen. Der Verkehr der Kolonien untereinander ist zur See ein sehr reger, sie führen sich teils Gegenstände der eignen Produktion, teils europäische und andre Waren als Wiederausfuhr zu. Der Binnenhandel wird durch den Mangel an schiffbaren Flüssen und guten Straßen erschwert, ist aber trotzdem sehr belebt, da die Schaf- und Rindviehstationen außer dem Fleisch nichts für ihren Konsum erzeugen und dafür völlig vom Küstenland abhängig sind, wohin sie ihre eignen Produkte zur Verschiffung bringen. Jede Kolonie hat ihren besondern Zolltarif, Neusüdwales ist freihändlerisch, Victoria dagegen streng schutzzöllnerisch; alle Waren, die des Auslandes wie Großbritanniens und der übrigen australischen Kolonien, werden in gleicher Weise besteuert. Zollgrenzen bestehen auf den kaum bewohnten Landgrenzen nicht, nur Victoria hat am Murray Zollstationen errichtet. Die Einfuhr nichtkolonialer Produkte kommt zum größten Teil aus England und besteht in Fabrik- und Manufakturgegenständen, Spirituosen, Bier, Eisen, Bauholz u. a.; Zucker wird aus Mauritius, Thee aus China zugeführt etc. Die Ausfuhr begreift die schon aufgeführten Produkte der Kolonie: Wolle, Talg, Häute und Felle, Fleisch, Gold, Zinn, Kupfer, Kohle, Weizen und Mehl, Pferde nach Indien, Harz, Gerberrinde, Holz, Perlen. Den Schiffsverkehr mit Europa vermitteln fünf Postdampferlinien, vier durch den Suezkanal, davon drei um die Südküste und zwar eine über Kolombo, eine zweite direkt, eine dritte (französische) über Mauritius, die vierte geht durch die Torresstraße, eine fünfte über Neuseeland, die Sandwichinseln und San Francisco, außerdem andre zahlreiche Dampferlinien (auch eine deutsche) durch den Suezkanal, um das Kap der Guten Hoffnung und Kap Horn. Zwischen den Haupthäfen der Kolonien bestehen gleichfalls zahlreiche Dampferlinien. Die Handelsflotte der fünf Kolonien zählte 1883: 1874 Segelschiffe von 228,376 Ton. und 680 Dampfschiffe von 94,279 T. Auf dem Murray besitzt Victoria 38, Südaustralien 40 Dampfer und eine große Anzahl von Schleppschiffen. - Eisenbahnen bestehen seit 1850, jetzt beträgt das sich stets ausbreitende Netz 10,688 km; doch sind erst die Linien von Victoria und Neusüdwales miteinander vereinigt. Durch Telegraphen sind aber alle Kolonien verbunden; die Länge der dem Verkehr geöffneten Linien war 1883: 50,459 km. Die bedeutendsten Linien sind der große Überlandtelearaph von Adelaide nach Port Darwin am Indischen Ozean quer durch den Kontinent und die Verbindung mit Westaustralien von Südaustralien aus, der Großen Australischen Bucht folgend. Die Überlandtelegraphenlinie schließt sich an die Kabel von Java an und führt so nach Europa; ein Kabel geht von Victoria nach Tasmania, ein andres von Neusüdwales nach Neuseeland. - Der Postverkehr mit Europa wird alle 14 Tage, mit Amerika alle 4 Wochen durch regelmäßige Dampferlinien vermittelt; im Innern des Landes besteht ein solcher überall, selbst bis zu den entlegensten Stationen. - Bankinstitute sind in allen Hauptstädten in großer Zahl mit englischem Kapital, einige wenige auch mit kolonialem Kapital errichtet worden; in ganz A. und Neuseeland gibt es jetzt 34 Bankkorporationen, von denen 19 ihren Sitz in Melbourne haben, 11 in Sydney, 8 in Adelaide, 6 in Brisbane, 5 in Hobart, 6 in Neuseeland (Auckland, Dunedin, Wellington). Dabei sind Nebenstellen selbst in kleinen Ortschaften zu finden. Sparkassen bestehen ebenfalls in allen Kolonien; auch Postsparkassen sind in den meisten errichtet.
Soziale und staatliche Verhältnisse.
Das Religionsbekenntnis der weitaus größten Zahl der Bewohner ist das protestantische, das sich in außerordentlich viele Sekten teilt. Überwiegend ist die Zahl der Mitglieder der anglikanischen Kirche, nächstdem schottische Presbyterianer, Katholiken, Wesleyaner, Independenten, Baptisten, deutsche Lutheraner, Unitarier u. a. Außerdem gibt es Juden, Mohammedaner und Heiden (Chinesen und Polynesier). Nach dem Zensus von 1881 waren von 2,501,332 Einw. 1,905,494 Protestanten, 585,487 Katholiken und 10,351 Israeliten. Keine Religionsgemeinschaft wird heute durch die Regierungen unterstützt.
Für Volksbildung ist in neuerer Zeit durch umfassendere Gesetzgebung und den Aufwand bedeutender Mittel gesorgt worden. Zwar können noch immer Schulen, welche sich aller staatlichen Beaufsichtigung entziehen, weil sie keine Staatshilfe beanspruchen, von jedem, der sich dazu berufen fühlt, eröffnet werden, ohne daß der Staat irgend welche Kontrolle ausübt, auch ist Schulzwang erst in jüngster Zeit eingeführt worden; aber der Staat ist doch in den meisten Kolonien aus seiner Passivität herausgetreten und fängt an, Schulen selbständig zu errichten. Früher basierten alle Volksschulen auf dem irischen System, das auch jetzt teilweise beibehalten ist. Danach muß der Unterricht konfessionslos sein, wenn die Schule, welche in der Hauptsache von den Eltern zu erhalten ist, Anspruch auf die Zuschüsse erheben will, welche der Staat nach Maßgabe der Schülerzahl gewährt. Überall bestehen aber, freilich in mehr und mehr abnehmender Zahl, konfessionelle Schulen; namentlich unterhalten die Katholiken solche. Die höhern sogen. Grammar Schools, Collegiate Schools oder Colleges, etwa unsern Realschulen entsprechend, sind fast ausschließlich von Privaten oder religiösen Gemeinschaften errichtet, ohne aber den Angehörigen andrer Konfessionen den Zutritt zu verwehren. Die Universitäten in Sydney, Melbourne, Adelaide und Christchurch entsprechen etwa ihren englischen Vorbildern, auch stehen die von ihnen verliehenen akademischen Grade denen englischer Universitäten gleich; sie sind aber schwach besucht und entfalten eine größere Thätigkeit nur als Examinationsbehörden. Öffentliche Bibliotheken und Museen besitzen alle Hauptstädte, in Sydney, Melbourne, Adelaide ist mit denselben gewerblicher und künstlerischer Unterricht verbunden. Jede, auch die kleinste, Stadt hat ihr Handwerkerinstitut mit Bibliothek. Gelehrte Gesellschaften bestehen schon seit längerer Zeit in Sydney, Melbourne, Hobart, Adelaide und Wellington. Die Zahl der Zeitungen und Zeitschriften, welche teils täglich, teils wöchentlich, teils monatlich erscheinen, beträgt gegenwärtig 684. Auch der Verlag von Werken australischer Schriftsteller, bisher noch sehr unbedeutend, nimmt zu. Theater und Konzerthallen besitzen außer den Hauptstädten der größten Kolonien in Victoria noch mehrere andre Städte, und schon finden Künstler bedeutendern Ranges ihren Weg nach A.
Die staatliche Organisation der australischen Kolonien ist der des Mutterlandes getreu nachgebildet. Die ursprüngliche Deportationskolonie wurde von den Gouverneuren, welche mit völlig unumschränkter Macht betraut waren, rein autokratisch regiert. Aber mit dem Anwachsen der freien Bevölkerung wurde den Kolonisten anfänglich eine beratende Stimme, später eine der britischen analoge Verfassung zugestanden, welche jetzt alle australischen Kolonien, mit Ausnahme Westaustraliens, besitzen. Die Volksvertretung besteht aus einem Oberhaus und einem Unterhaus. Das erstere wird in einigen Kolonien von der Krone aus Lebenszeit ernannt, in andern aus der besitzenden Klasse durch Wähler, welche gleichfalls ein bestimmtes Eigentum haben müssen, auf eine Anzahl von Jahren gewählt; für das Unterhaus haben in einigen Kolonien weder die Kandidaten noch die Wähler eine andre Qualifikation nachzuweisen als die, entweder geborne oder nationalisierte englische Bürger zu sein; in andern Kolonien ist dagegen für beides ein gewisses Eigentum oder Einkommen erforderlich. Die Minister, welche bei dem lebhaften Parteieifer ihre Sitze sehr häufig wechseln, sind, wie in England, dem Parlament verantwortlich; der Gouverneur wird von der Königin von England für eine bestimmte Zeit, in der Regel sieben Jahre, ernannt, empfängt seine Besoldung aber aus der Kolonialkasse. Irgend welche Abgaben entrichten die Kolonien an das Mutterland nicht, das auch, abgesehen von einer Flotte von sechs Schiffen, welche die australische Station (auch für die Südseeinseln) bilden, keine Ausgaben für diese macht. Die Gesetze bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Majoritätsbeschlüsse beider Häuser sowie der Zustimmung des Gouverneurs, in besondern Fällen der Königin von England; doch haben einige Parlamentsbeschlüsse auch ohne die Erfüllung der letzten Bedingung für die betreffenden Kolonien Gesetzeskraft erhalten. Im ganzen und großen sind die Gesetze rein englisch. Wiederholte Konferenzen von Abgeordneten sämtlicher Kolonien, auch der Fidschigruppe, um eine australische Konföderation ins Leben zu rufen, sind bisher resultatlos verlaufen.
Sämtliches Grundeigentum, soweit solches noch nicht an Private oder Korporationen überlassen ist, befindet sich im Besitz der Regierung jeder einzelnen Kolonie. Das im Anfang befolgte System von Landschenkungen, zuweilen in großem Maßstab, hörte seit 1831 auf. Seitdem sind in allen Kolonien Gesetze erlassen worden, welche den spekulierenden Kapitalisten auszuschließen versuchen, um dem Mann, der das Land wirklich anbauen will, Platz zu machen. Der Preis von Ackerland ist je nach Güte und Lage auf 5 Schill. bis zu 1 Pfd. Sterl. pro Acre (0,4 Hektar) festgesetzt; doch kann dieser Preis, da das Meistgebot bei den Verkäufen gilt, beliebig erhöht werden. Anderseits wird der Kaufpreis auf viele Jahre gestundet. Die Bedingung für diese Vergünstigung ist, daß der Käufer auf dem Land selber wohne und dasselbe bebaue. Denjenigen, welche ihre Überfahrt bezahlen, werden Landschenkungen gemacht. Dadurch hat sich der Ackerbau außerordentlich gehoben; von dem Gesamtareal des Festlandes waren 1883 zwar noch über 757 Mill. Hektar unverkauft, man muß aber erwägen, daß ein sehr großer, wohl der größte Teil dieses Areals höchstens für Viehzucht tauglich ist, den Ankauf also nicht lohnen würde.
Die Finanzen der australischen Kolonien befinden sich trotz zeitweiliger Depression in befriedigender Lage. Die Einkünfte fließen namentlich aus zwei Quellen, den Einfuhrzöllen und dem Verkauf der Staatsländereien; doch sind in einigen Kolonien auch schon andre Auflagen, wie Grundsteuer, Einkommensteuer u. a., eingeführt worden. Die Ausgaben überschritten die Einnahmen sehr häufig, und die Kolonien machten bedeutende Aufnahmen in England, um öffentliche Bauten (Eisenbahnen, Hafenanlagen, Wasserversorgung u. a.) auszuführen. Die Finanzverhältnisse aller sieben Kolonien waren 1883 in Pfund Sterling:
Einnahmen Ausgaben Schulden
Neusüdwales 7410737 6347810 18721219
Victoria 5611253 5651885 26132275
Südaustralien 2060140 2330079 13891900
Queensland 2583444 2242971 14385411
Westaustralien 284364 240566 607791
Tasmania 562189 533036 2385600
Neuseeland 3871267 3924005 34385411
Militär gibt es in A. nicht. Die früher in den Hauptstädten der Kolonien stationierten englischen Soldaten sind seit Jahren abberufen worden. Seitdem haben sich in allen Kolonien freiwillige Milizen gebildet mit kleinen permanenten Stämmen, welche von britischen Offizieren im Dienste der Kolonien befehligt werden. Auch sind die Häfen von Sydney, Melbourne, Hobart, Launceston und Adelaide mit Befestigungen versehen worden. Außer der erwähnten, von England in den australischen Gewässern unterhaltenen Flotte mit dem Hauptquartier in Sydney besitzt Victoria elf Kriegsfahrzeuge, darunter ein Torpedoboot, Südaustralien ein Kanonenboot, Queensland ein Kanonen- und Torpedoboot, Neuseeland vier Torpedoboote und Tasmania eins. - Das Wappen der australischen Kolonien ist ein durch ein Kreuz mit fünf Sternen in vier Felder geteilter Schild, auf welchem ein Vlies, Hacke und Schaufel, eine Garbe und ein Schiff die Haupterwerbsquellen der Kolonien andeuten.
Entdeckungsgeschichte.
Der erste Europäer, der die Küste Australiens gesehen hat, war, soviel bekannt ist, der Portugiese Godinho de Eredia, der 1601 die Gegend um Kap Vandiemen besuchte, wie es denn in der Annäherung der Nordküste des Kontinents an die indischen Inseln lag, daß gerade sie zuerst von Europäern besucht wurde. Hierauf entdeckte im März 1606 das holländische Schiff Duyfken die Ostseite des Carpentariagolfs, während einige Monate später der Spanier L. V. de Torres die nach ihm benannte Straße durchfuhr. Nach dem Duyfken haben die Holländer J. ^[Jan] Carstensz 1623 und P. Pietersz 1636 weitere Teile der Nordküste untersucht, während zugleich die Strömungen des Indischen Ozeans andre holländische Schiffe an die Westküste des Landes führten, von der seit Auffindung der Sharksbai durch Dirk Hartog 1616 verschiedene Teile gesehen und benannt worden sind, welchen der berühmte Seefahrer A. Tasman, dem die Bestimmung der südlichsten Ausdehnung dieser Ländermassen übertragen war, in seinem Vandiemensland 1642 die südlichste Spitze der Insel, die jetzt nach ihm benannt wird, hinzufügte. Nach einer Rückkehr erhielt er 1644 den Auftrag, den Zusammenhang zwischen den bisher entdeckten Landesteilen zu erforschen; diese Reise stellte zwar nicht die Inselnatur Neuguineas fest, weil Tasman die Torresstraße für einen Meerbusen hielt, bewies aber, daß alles Land von dieser an bis zu der Mitte der Südküste ein zusammenhängendes Land ist. In dem auf Tasman folgenden Jahrhundert ist überaus wenig geschehen (Vlamings Entdeckung des Schwanenflusses 1696, Dampiers Erforschung der Sharksbai und des nach ihm benannten Archipels 1699). Erst der berühmte Seefahrer J. ^[James] Cook nahm die Erforschung Australiens wieder auf und entdeckte und erforschte die ganze Ostküste (sein Neusüdwales), durchfuhr auch zum zweitenmal die Torresstraße (in der Endeavourstraße). Er und Tasman müssen als die eigentlichen Entdecker des Kontinents betrachtet werden. Nach Cook haben bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts verschiedene europäische Seefahrer einzelne Teile des australischen Küstensaums erforscht (der Franzose Marion 1772, der Engländer Furneaux 1773, Cook auf seiner dritten Reise 1777 die Südküste Tasmanias, Bligh 1789 und Edwards 1791 die Torresstraße, Macclure 1791 einen Teil der Nordküste). Viel bedeutender waren die Forschungen des Engländers Vancouver, des Entdeckers des King George-Sundes, 1791 und des Franzosen d'Entrecasteaux 1792 im Archipel Recherche und im südlichen Tasmania. Von hohem Wert waren auch die von der inzwischen im Port Jackson gegründeten Kolonie aus unternommenen Küstenerforschungen, besonders die von Baß, dem Entdecker der Baßstraße, 1797, die von demselben und von Flinders durchgeführte Umschiffung von Tasmania 1798, die Erforschung der Moretonbai durch Flinders 1799, die Aufnahme der Küste des jetzigen Victoria durch Grant 1800. Bald darauf führte die Vermutung, daß zwischen dem so wenig bekannten Carpentariagolf und dem noch ganz unerforschten Teil der Südküste zwischen den Entdeckungen von d'Entrecasteaux und Grant ein Kanal den Kontinent durchschneiden könne, zur Absendung zweier großer Expeditionen von Europa aus, einer französischen unter Baudin, die von 1801 an Tasmania und die ganze. Süd- und Westküste des Kontinents, doch größtenteils auf sehr ungründliche Weise erforschte, und einer englischen unter Flinders seit 1802, der man die trefflichen Aufnahmen der ganzen Südküste, des Teils der Ostküste von Port Stephens bis Kap Palmerston, des Barrierriffs und des ganzen Carpentariagolfs verdankt, das Glänzendste, was bisher Europäer an den australischen Küsten geleistet haben. Erst nach der Beendigung des großen Kriegs gegen Napoleon I. übertrug die englische Regierung die Fortsetzung dieser Küstenaufnahme dem Kapitän King, der 1817-24 in vier Reisen die nordöstliche, nördliche, nordwestliche und westliche Küste mit sehr anerkennenswerter Gründlichkeit erforscht hat (mit einziger Ausnahme des Golfs, in den der Victoriafluß fällt, und des Teils der Nordwestküste zwischen dem Kap Levesque und dem Dampierarchipel). Später wurde zur Ausfüllung dieser Lücken und genauerer Aufnahme einzelner derselben besonders bedürftiger Küstenteile 1837 Kapitän Wickham, dem 1841 Kapitän Stokes gefolgt ist, abgesandt; beide haben mit dem besten Erfolg verschiedene Punkte der Nordwestküste und der nördlichen Küste erforscht (Wickham entdeckte den Fluß Victoria wie Stokes den Albert und den Flinders). Die Notwendigkeit, den nächsten Verbindungsweg zwischen den Kolonien des östlichen A. und Indien genau kennen zu lernen, hatte später noch drei Expeditionen zur Folge, von denen die erste des Kapitäns Blackwood 1842-1845 uns mit der Nordostküste des Kontinents, dem Barrierriff und seinen Kanälen, den Pässen und Inseln in der Torresstraße bekannt gemacht hat, während die zweite des Kapitäns Owen Stanley 1847-1850, deren Hauptzweck eigentlich die Erforschung des südöstlichen Neuguinea gewesen ist, nicht unbedeutende Erweiterungen der Blackwoodschen Forschungen zur Folge hatte; die dritte endlich, von Kapitän Denham 1859-60, war hauptsächlich der Erforschung des sogen. Korallenmeers gewidmet und führte zur Feststellung des besten Wegs durch dasselbe zur Torresstraße.
Die ersten Versuche, in das Innere einzudringen, welche naturgemäß von Neusüdwales ihren Ausgangspunkt nahmen, scheiterten an der Rauheit der hinter den ersten Ansiedelungen sich erhebenden Blauen Berge; erst 1813 erfolgte die Überschreitung derselben und die Entdeckung der schönen Weidegründe von Bathurst, gleichzeitig auch der beiden größern Ströme Lachlan und Macquarie. Den fernern Lauf derselben zu erforschen, übertrug man Oxley, der 1817 dem erstern Fluß bis in die Nähe seiner Mündung folgte, 1818 den Lauf des andern entdeckte und zugleich auf der Rückkehr die Liverpoolebenen und den Hastingsfluß auffand. Die erste Bekanntschaft, die man dabei mit der wenig anmutenden Natur eines australischen Tieflandes machte, führte die Kolonisten dahin, ihre Thätigkeit lieber der Erforschung des längs der Küste sich hinziehenden Gebirgslandes zuzuwenden, und in zehn Jahren wurde dasselbe von 27-38° südl. Br. bekannt, hauptsächlich durch die Reisen Allen Cunninghams 1827 über die Liverpoolebenen und das westliche Neuengland nach den Darling Downs, dem Küstenland des Brisbaneflusses und der Moretonbai, sowie durch die Humes, Howells und Hiltons, welche den Murrumbidschi und den Murray entdeckten und Port Phillip erreichten. Darauf wurde Kapitän Sturt beauftragt, die Erforschung der beiden von Oxley entdeckten Gebirgsflüsse noch einmal zu unternehmen. Er fand 1828 den Sumpfsee des Macquarie vollständig trocken und drang darüber hinaus vor bis an einen viel größern Fluß, den Darling, den man sogleich und ganz richtig mit den von Cunningham gefundenen Gebirgsströmen in Verbindung setzte; 1829 befuhr er den Murrumbidschi, wobei er entdeckte, daß der Lachlan sich in denselben ergießt, bis an seine Mündung in den Murray, den er bis an seinen Ausfluß in die Encounterbai verfolgte. Dem Major Mitchell gelang es 1831, die Entstehung des Darling aus der Verbindung der Flüsse Namoi und Barwan nachzuweisen; 1835 erforschte er den Darling bis in die Nähe seiner Mündung, 1836 folgte er dem Murray und bestimmte seine Verbindung mit dem Darling, auf der Rückreise entdeckte er das Gebiet des jetzigen Victoria, das er Australia felix nannte.
Die Gründung der Kolonie Südaustralien und der Stadt Adelaide 1836 war eine Folge der günstigen Berichte, die Sturt von dem Mündungsland des Murray entworfen hatte. Die ersten Unternehmungen der Kolonisten führten dahin, das Land bis zur Spitze des St. Vincentgolfs kennen zu lernen. 1839 dehnte Eyre diese Untersuchungen bis zur Spitze des Spencergolfs, zum Torrenssee und westlicher bis zur Gawlerkette aus; 1840 erforschte er das nördliche Ende der Flinderskette, von der aus er das südaustralische Tiefland mit seinen Seebecken erblickte, die er irrtümlich für zusammenhängend hielt, und unternahm dann unter unsäglichen Beschwerden den Weg zu Lande längs der Küste bis zum King George-Sund. - Die 1829 am Schwanenfluß gegründete Kolonie Westaustralien ward Veranlassung einer Reihe von Unternehmungen zur Erforschung des Innern, durch welche die Darlingberge, die Bergzüge im N. des King George-Sundes, der untere Lauf des Murchison und die Küsten der Sharksbai bekannt wurden. 1858 erreichte Frank Gregory vom Murchison aus nördlicher das Thal des Gascoyne, erforschte es bis an seine Mündung und entdeckte 1861 von der Nickolbai den ganzen nördlichen Teil des westaustralischen Berglandes und die Thäler der Flüsse Ashburton, Fortescue und De Grey.Nachdem so die um die kolonisierten Teile der Küstenlandschaften sich ausbreitenden Gebirgsländer erforscht waren, begannen seit der Mitte dieses Jahrhunderts die mit so außerordentlichen Anstrengungen und seltener Ausdauer unternommenen Versuche, den Kontinent und zwar zuerst in der Richtung von S. gegen N. zu durchschneiden. Der erste, welcher ebensolchen Versuch machte, war der Deutsche Leichhardt. Durch längern Aufenthalt in den nördlichsten Teilen der Kolonie Neusüdwales mit dem Land hinlänglich bekannt, unternahm er 1844 seine große Reise von der Moretonbai nach Port Essington, das er nach 15 Monaten erreichte. Er ist dadurch der Entdecker von Queensland und Nordaustralien geworden. Dieser Erfolg trieb ihn darauf zu einem andern Versuch, den Kontinent von O. nach W. zu durchziehen. Die erste Unternehmung 1846 schlug gänzlich fehl, auf einer zweiten 1847 wählte er das inzwischen entdeckte Thal des Barku zum Weg in das Innere; allein er kehrte nicht zurück, und alle Anstrengungen, sein Schicksal zu erforschen, sind erfolglos geblieben. Die weitere Untersuchung von Queensland ist später namentlich durch zwei Expeditionen gefördert worden. Die des Landmessers Kennedy 1848 hatte den Zweck, von der Rockinghambai aus den nordöstlichen Teil des Landes bis zum Kap York zu erforschen, endete aber mit dem Untergang des Leiters und fast aller seiner Reisegefährten. 1855 erforschte August Gregory den von Wickham entdeckten Victoriafluß, drang in das westliche Tiefland Australiens ein und kehrte am Carpentariagolf nach Queensland zurück. Bald nach Leichhardt brach 1845 der Major Mitchell auf, um einen von den Bergen des östlichen A. zum Carpentariagolf führenden Fluß zu finden; er entdeckte dabei den Zusammenhang des Balun mit dem Condamine und Darling und das Thal des Belyando und glaubte den gewünschten Fluß im Barku gefunden zu haben, dem er eine Strecke gegen W. folgte. Aber Kennedys (dessen trauriges Ende oben erwähnt ist) fernere Untersuchung dieses Flusses 1847 ergab, daß er sich nach SW. wendet, und Aug. Gregory zeigte 1858, daß der Barku mit dem Cooper identisch ist. Während diese Versuche, die Nordküste zu erreichen, von Neusüdwales ausgegangen waren, wurden auch schon früh ähnliche von Südaustralien unternommen. Gleichzeitig mit Leichhardt unternahm es Kapitän Sturt, der Entdecker des Murray und Darling, vom letztern Fluß aus nach N. in das Innere einzudringen, und kam dabei über die Berge der Stanley- und De Grey-Kette bis in die öden Gegenden am Barku (seinem Cooper) und in das Mündungsland dieses Flusses. Von größter Wichtigkeit für die Kenntnis des Kontinents waren aber zwei Reisen zur Durchquerung desselben von N. nach S. Zu diesem Zweck wurde 1860 von Melbourne aus eine Expedition unter Robert O'Hara Burke abgesandt; Burke ließ seine Reisegefährten teils am Darling, teils am Cooper zurück und gelangte, nur von drei Männern begleitet, in die Nähe des Carpentariagolfs. Aber bei der Rückkehr fand er die Seinen am Cooper nicht mehr vor und kam mit seinem Begleiter Wills auf jammervolle Weise um. Auf die erste Kunde, daß er im Innern zurückgeblieben sei, sandte man 1861 sogleich Howitt ihm zu Hilfe, der seinen Tod erfuhr und auf einer zweiten Reise. 1862 seine und Wills' körperliche Überreste nach Melbourne brachte, den überlebenden King aber aus seiner schrecklichen Lage befreite. Fast zu gleicher Zeit sandte man drei Expeditionen (zwei aus Queensland und eine aus Südaustralien) ab, nach dem Verschwundenen zu forschen. Die erste führte Landsborough zur See nach der Mündung des Albertflusses, untersuchte das Thal des Gregory und die Gegenden südlich davon und kehrte durch die Thäler des Flinders und Thomson zum Barku und in die bewohnten Distrikte zurück. Fast auf demselben Weg zog Walker von Queensland aus zur Mündung des Albert in entgegengesetzter Richtung aus und durchschnitt auf der Rückreise das nördliche Queensland im Thal des Burdekin. M'Kinlay endlich begab sich von Südaustralien in das Mündungsland des Barku, dessen auffallende Bildung durch ihn zuerst bekannt wurde. Hier von Burkes indessen erfolgtem Tod unterrichtet, setzte er dennoch die Reise fort und erreichte auf einem Weg, der nur wenig östlich von dem von Burke eingeschlagenen liegt, die Küste von Carpentaria. Fast zugleich mit Burke unternahm M'Donall Stuart vom nordwestlichen Südaustralien aus eine Durchschneidung des Kontinents. Er ging auf seiner ersten Reise mit nur zwei Begleitern vom Eyresee 1860 aus und durchschnitt das zentralaustralische Bergland bis in seine nördlichen Teile, wo ihn unter 19° südl. Br. die Feindseligkeit der Ureinwohner zur Rückkehr nötigte. Die zweite Reise führte ihn bis an das äußerste Ende desselben Berglandes, aber erst auf der dritten Reise erreichte Stuart das Ufer des Vandiemengolfs. Das wichtigste Resultat war neben der Ansiedelung des Nordterritoriums mit Palmerston am Port Darwin die Anlage der großen Überlandtelegraphenlinie von Port Augusta am Spencergolf bis Port Darwin, welche 1872 vollendet wurde und nachmals zur Basis oder zum Ziel einer ganzen Reihe von nun folgenden Erforschungsreisen gedient hat. Warburton, welcher schon 1866 die Ufer des Eyresees und den untern Lauf des Cooper erforscht hatte, ging 1873 im Auftrag des reichen Herdenbesitzers Sir Thomas Elder nördlich von der Alice-Telegraphenstation aus und erreichte nach unsäglichen Beschwerden den De Grey-Fluß an der Nordwestküste des Kontinents. Die von ihm durchzogene Strecke war wüst und im höchsten Grad wasserarm. Nicht besser waren die Erfahrungen, welche John Forrest machte. Derselbe hatte schon 1869 von Perth aus einen Vorstoß nach NW. über die Salzsümpfe Barlee u. a. unternommen, war dann 1871 an der Südküste entlang Eyres Route in umgekehrter Richtung gefolgt und so nach Adelaide gelangt und durchmaß nun 1874 die ganze Strecke von der Westküste bis zum Überlandtelegraphen, den er, dem Lauf des Alberga folgend, erreichte. Parallele Linien mit dieser letzten Reiseroute zog Giles, der 1872 in seinen Exkursionen vom Überlandtelegraphen den großen Amadeussee entdeckt hatte, zuerst 1875 im S. von O. nach W. und 1876 in umgekehrter Richtung nördlich von Forrests Reiseroute. Als Resultat hat sich ergeben, daß das ungeheure Gebiet westlich vom Überlandtelegraphen bis nahe an die Westküste hin eine trostlose, für jegliche Ansiedelung unbrauchbare Wüste ist, in welcher in weiten Entfernungen verstreute Quellen kleine Oasen bilden. Vom untern Cooper ausgehend, erforschte Hodgkinson 1876 die an der Westgrenze Queenslands gelegenen Striche, ging vom Herbert zum Leichhardt und kehrte, diesem auswärts, später dem Diamentina folgend, zurück. Die noch völlig unbekannte Gegend westlich von dem Überlandtelegraphen bis zur queensländischen Grenze erforschten 1878 Barclay und Winnecke, von denen letzterer bis nahe an die Grenze selbst gelangte. John Forrest bereiste ebenfalls 1878 die Nordwestküste von Ashburton, Fortescue und De Grey, und Alexander Forrest entdeckte auf seiner 1879 unternommenen Reise vom Kingsund am Fitzroy aufwärts und sodann zur Catherinestation des Überlandtelegraphen ein wohlbewässertes und grasreiches Land, das sich nicht allein zur Viehzucht, auch zum Anbau tropischer Produkte sehr wohl zu eignen scheint.
Die Litteratur über A. ist eine außerordentlich reiche. Neben den oft sehr umfangreichen Berichten der Forschungsreisenden (Stuart, Landsborough, Forrest, Giles) und den Jahresberichten der wissenschaftlichen Gesellschaften in Sydney, Melbourne, Adelaide und Hobart nennen wir für die Entdeckungsgeschichte: Howitt, The history of discoveries in Australia, Tasmania and New Zealand (Lond. 1866, 2 Bde.); Woods, History of the discovery and exploration of Australia (das. 1865, 2 Bde.); für die Geographie des Kontinents und seine wirtschaftliche Entwickelung: Sidney, The three colonies of Australia: New South Wales, Victoria, South Australia (das. 1853; deutsch, Hamb. 1854); E. Jung, Der Weltteil A., Bd. 1 u. 2 (Leipz. 1883); Seelhorst, A. in seinen Weltausstellungjahren (Augsb. 1882); Christmann und Oberländer, A. (Leipz. 1880); Wallace, Australasia (Lond. 1880); "The Australian Handbook" (jährl. in London erscheinend); für die Ureinwohner: R. Brough Smyth, The Aborigines of Victoria (Melbourne 1878, 2 Bde.), das auch die übrigen Eingebornen des Kontinents und Tasmanias behandelt; Waitz, Anthropologie der Naturvölker, Bd. 5 (Leipz. 1871).

Karten: Ravenstein, General map of Australia and Tasmania (2. Aufl., Edinb. u. Mainz 1857, 4 Blätter); Hemkes, Kaart van Australië (Leid. 1862, 6 Blätter); Petermann, A. nach dem Stande der geographischen Kenntnis in 1871 (mit Text von Meinicke, Gotha 1871, 8 Blätter); A. J. ^[Alexander John] Skene, Map of Continental Australia (Melbourne 1879).


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s0144a Australien Maßstab 1 : 16 000 000 6450 MeyA4B2 Meyers Meyers Konversations-Lexikon Zweiter Band Jahr 1885. Atlantis - Blatthornkäfer. Vierte Auflage Verlag des Bibliographischen Institut in Leipzig

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